Vom Braunkohletagebau zum Blaustein-See

Der Tagebau „Zukunft West“ gehört der Vergangenheit an.

 

Was lange Zeit für viele Bewohner der Region aus beruflicher Sicht Lebensgrundlage war, führte gleichzeitig zum schmerzlichen Verlust der Heimat. Dörfer wie Lürken, Langweiler, Obermerz, Laurenzberg und Langendorf mussten durch ihre Lage im Abbaugebiet weichen. Heute erinnern Gedenkstätten – Steine und Kreuze – an die verschwundenen Dörfer.

In jahrzehntelanger Arbeit wurden insgesamt 530 Mio. Tonnen Braunkohle mit Hilfe der riesigen Schaufelradbagger gefördert. 1982 wurde das Ende des Tagebaus absehbar. Eschweiler, Aldenhoven, Alsdorf und Würselen gründeten die Trägergesellschaft „Freizeitzentrum Blaustein-See GmbH“ für den See, der aus dem Tagebaurestloch entstehen sollte. Aus dem geplanten „Eschweiler See“ wurde der „Blaustein-See“, benannt nach dem Flurstück nördlich von Eschweiler „Am blauen Stein“. 1994 verließ der letzte Absetzer das Abbaugebiet.

Die Zeit der Wiederaufarbeitung und Rekultivierung im Bereich Blaustein-See begann.
Mit einer in der heutigen Seemitte befindlichen 40 m hohen Wasserfontäne wurden ca. 210 l Wasser pro Sekunde eingelassen. Jährlich flossen bis zu 6,7 Mill. Kubikmeter Wasser in den See. Durch ständiges Versickern und die Verdunstung waren geplant ca. 75 Mill. Kubikmeter Wasser erforderlich, um den See zu befüllen. Seine heutige Größe erreichte er 2005 bei einer maximalen Tiefe von ca. 43,5 m.
Im Jahr 2000 wurde das Naherholungsgebiet  Blaustein-See offiziell eröffnet. Ein erstes kleines Containerdorf lud gastronomisch zum Verweilen ein. Erste Bootsanleger wurden 2002 von den wassersporttreibenden Vereinen gebaut.

Der biologisch junge und noch instabile See ließ erste Fisch ansiedeln. Im Uferbereich zeigten sich kleine Wasserpflanzen.

Für manche Besucher, die diese Zeit der vorsichtigen Entstehung mit der noch künstlich angepflanzten Begrünung erlebt haben, scheint es fast unwirklich, wie der jetzt dichte Grüngürtel mit einer vielfälltigen Flora und Fauna den See einbettet.

Heute schauen wir von der Aussichtsplattform des stilisierten „Absetzers“ an der ansprechenden Gastronomie vorbei auf die im Jahr 2008 eröffnete Seebühne. Sie liegt direkt an der Plaza in dem oft azurblau schimmernden See.

Regelmäßige Analysen bestätigen eine hervorragende Badegewässerqualität.